Wisedrum hat geschrieben:
Was soll's. Für die heißen Tester ist die CB nicht gebaut.
Zu schwer, zu oldfashioned und zu lang übersetzt. Wenn das arme Geschöpf im 6. ab beinahe Leerlaufdrehzahl in Durchzugsmessungen losstampfen soll, ist das wohl vergleichsweise mau. Mir wären der zahlreichen und langatmigen Gangzahl auch zu viel, weswegen ich die 5 Gang Kiste u.a. fahre und nicht gewechselt habe, als es davon mehr gab. Durch Drehzahlniveausenken den Spritverbrauch drücken. Gut, kann Honda so machen...so es den gelingt und nicht nur übermäßig viele Schongänge auf diese Art produziert werden, die hübsch der Reihe nach vom Speedlimiter gecuttet werden. Irgendwie Bullshit...
Ich frage mich ja manchmal selbst, was ich für'n Typ bin, dass ich auf solche Motorräder wie die CB1100 stehe. Offensichtlich gehöre ich zu einer Randgruppe.
Gerade die Schongangmentalität finde ich jetzt überhaupt nicht störend. Im Gegenteil, ich mag das Konzept. ich halte die Drehzahl auf einem bestimmten Niveau (meist so um die 3500 U/min.) und sortiere dementsprechend die Gänge durch - no problem. Der Speedlimiter interessiert mich null, da klopfe ich sowieso nicht an. Ich mag ja auch mal schnell, aber nicht mit diesem Fahrzeug. Dafür werde ich mir irgendwann mal das passende Zweitbike besorgen.
Wisedrum hat geschrieben:
Mal losgelöst von aller PS - Hysterie ist die CB völlig okay und genehm und in den unteren Gängen gezwiebelt recht ordentlich vorn bei der Musik mit dabei. Doch will man das, wenn man sie kauft? Denke eher nein, man kann, doch erschließt sich der wahre CB-Genuss erst beim entspannten Cruisen, getragen durch einen satten, großvolumigen Vierer. Finde ich jedenfalls, der bei Bedarf und entsprechend gewähltem Gang nett voranprechst.
Vollkommen richtig, die CB steht für entspanntes Fahren. Aber sie ist doch noch ein Stück weit von einem Cruiser entfernt, meine ich, und daher keinesfalls ein "Boulevard-Flanierer". Ich bin jetzt seit Anfang Oktober knapp 3000 Kilometer mit meiner RS gefahren, durchaus engagiert hier und da, mit der Gewissheit, da ist noch reichlich Luft nach oben. Das macht auch viel Spaß, und die RS kann das! Natürlich hat's bei dem Fahrzeuggewicht gewisse Grenzen, aber die sind nach einer gewissen Eingewöhnungszeit ziemlich weit abgesteckt. Zumindest in meinem Fall ist das so, dass ich die RS nicht allein zu Entspannungszwecken gewählt habe. Ein bisschen Sport muss sein.
Wisedrum hat geschrieben:
Sollen die Schreiberlinge der F(l)achpresse sülzen, was sie wollen und ihre meist übelst hässlichen Testböcke ausquetschen, wie sie wollen und das zeitgeistmäßig angehippt cool(er) finden...fahren nach Zahlen, Messwerten und Punktevergabe, hihi, wenn's glücklich macht. Für mich zählen andere Kriterien. In erster Linie, welchen Eindruck ein Motorrad im Stand und nach der Fahrt bei mir hinterlässt. Meist stehen schon nach Punkt 1 die meisten aller heutigen Schüssel für mich unverrückbar im Off mit erhöhtem Bäh-Faktor...
I'm oldfashioned and like to warm my soul. Hopefully a sweet soul.
Hm, ja, Äußerliches finde ich diesbezüglich auch nicht ganz unwichtig. Aber ehrlich gesagt, ich halte die RS nicht gerade für eine umwerfende Schönheit. Sie ist okay, würde ich sagen. Was ich an ihr mag, ist mehr der gedrungene, bullige Entwurf, der mächtige nackte Motorblock, die schnörkellose Schlichtheit. Und ich fahre total auf Rundinstrumente ab.
Davon abgesehen, habe ich keinen speziellen Geschmack. Ich würde jedem Motorrad grundsätzlich eine Chance geben, wenn mich die Fahrerei/das Konzept/die Qualität überzeugen, und das Äußere hintenan stellen.
Gruß
Jörg