Welches Öl und wann denn nun wechseln?

  • #1

    Ich mach mal einen neuen Threat auf, weil jedes Moped-Forum braucht einen Öl Fred :mrgreen:


    Ich hab letzte Woche meinen 1000er Kundendienst gemacht und nach etwas Überzeugungsarbeit hab ich den Händler überredet mir Vollsynthetisches 10w30 einzufüllen. Die HH haben immer etwas Angst, dass die Kupplung das nicht mit macht :lol:


    Ich hab mich für Motul 7100 MA2 10w30 entschieden, obwohl ich doch lieber in Richtung 10w40 tendieren würde. aber Honda will halt 10w30 :eusa-whistle:


    Auch bei mir wurde, wie bei vielen anderen, im Serviceheft gleich der 12000 KD als nächstes eingetragen. Da aber ein 6000er Wechselintervall, laut Betriebsanleitung erforderlich ist, werde ich den 6000er Wechsel selbst durchführen, da kann man ja auch nichts falsch machen!


    Da ich ein unliebsamer Zeitgenosse bin, bin ich Honda Deutschland so lange auf den Sack gegangen, bis ich einen Techniker an der Strippe hatte, um die Bestätigung für ein Synthetisches Öl zu bekommen.


    Auch dort ist man immer noch etwas skeptisch bezüglich eines möglichen Kupplungsproblems, aber man gab mir recht, dass Honda hier keinerlei Einschränkungen für die CB1100 hat, ich kann also Synthetisches rein kippen. Ausreichen würde aber ein mineralisches oder eben ein Teilsynthetisches, allemal. Ausreichend ist in der Schule aber die Note 4 :eusa-shifty:


    Es muss eben ein 10w30 (viele fahren aber auch ein 10w40) sein mit den im Manual vorgegebenen Mindesteigenschaften. Begründet wurde der 6000er Wechselintervall mit der thermisch höheren Beanspruchung eines Luftgekühlten Motors.


    Da aber gerade bei hoher thermischer Beanspruchung ein Synthetik-Öl wesentlich belastbarer ist, als ein Mineralisches, spricht meiner Meinung nach, absolut nichts gegen den Einsatz eines Synthetischen. Es gibt bei S-Öl keine Ölkohlebildung, keinen Ölschlamm, die Degradation ist um Welten besser als bei einem M Oder TS Öl. Dazu kommt noch eine bessere Schmierung bei Kaltstart.


    Jeder kann ja für sich entscheiden, was er macht, aber ich denke, dass man sich da schon austauschen kann und soll, damit Leute, die etwas unsicher sind vielleicht eine Entscheidungshilfe finden.


    Ich hab mich für das Motul 7100 entschieden, weil dieses Öl sogar die Anforderungen der JASO MA2 erfüllt, damit rutscht mit Sicherheit keine Kupplung!

    "Freedom's just another word for nothing left to lose" Janis Joplin

  • #2

    Ich fuhr mal an meiner Guzzi, entgegen der Empfehlung, mineralisches Öl: Prompt ging bei hoher Außentemperatur und niedriger Drehzahl die Öldruck Kontrollampe an. Mit synthetischem Öl verschwand diese Erscheinung wieder. Sicher, es stellte sich dann im Winter heraus, daß die Ölpunpe starke Riefen trug. Aber es zeigt doch, daß synthetisches Öl offensichtlich höhere Reserven hat, bei hohen Temperaturen und niedrigen Öldrücken stabiler bleibt, nicht so dünnflüssig wird. Ob natürlich ein Honda Motor diese Reserven benötigt im Vergleich zum schnappatmigen Guzzi, daß möchte ich doch bezweifeln. In meiner Jugend droschen meine Freunde Honda 4-Zylinder mit dem billigsten Super Markt Öl ewig lang Vollgas. Probleme gab es nie, noch nicht mal bei den Yamaha 2-Taktern, während meine BMW mit synthetischen Ölen gefüllt, sich mühsam von Motorschaden zu Motorschaden schleppte.


    Ich würde wegen der Kupplung allerdings auch Mineralöl auffüllen. Die Honda Leute fürchten nur einen Shit-Storm, sollten sie öffentlich zugeben, man dürfe sythetisches Öl nicht verwenden. Deshalb sind die am Telefon so vorsichtig. Meinem Freund, an einer alten CB 400 im Rennbetrieb rutschte auch die Kupplung mit dem Zeug und es war dannn nur nach mehrfachem Spülen möglich, die Kupplung wieder in Gang zu bekommen.

  • #3

    nsumax


    Klar geht die Honda mit einem mineralischen Öl nicht kaputt :mrgreen:
    Man darf aber alte Motortechnologien nicht mit den heutigen vergleichen, bezugnehmend auf die alten 4 Zylinder Motoren. Heute schreibt Honda ein sehr dünnes Öl vor, das bei einem alten Motor bestimmt nicht funktionieren würde. Davon abgesehen laufen die heutigen Motoren aufgrund der Abgasnormen wesentlich heißer als früher. Das Honda bei der CB1100 doch vorsichtig ist, zeigt sich ja an einem Wechselintervall von 6000km. Davon abgesehen muss so ein Motor ja auch nur die Gewährleistung überstehen, mehr nicht.


    Wenn ich der Empfehlung meines HH gefolgt wäre, dann hätte er mir ein Motul 5100 eingefüllt, ein Teilsynthetisches, mit den fasst identischen Werten wie das 7100. Also auf dem Papier das gleiche Öl. Der Unterschied liegt hier einfach darin, dass das Vollsynthetische eben länger durchhält, also seine Eigenschaften wesentlich länger beibehält. Ein mineralisches Öl kippt bei 120 Grad (Stichwort Verkokung), ein synthetisches hält auch noch Temps von bis zu 150 Grad stand.


    Zur Erläuterung:
    JASO MA deckt eine breiten Bereich ab, der sagen wir mal bei 0 Anfängt und bei 10, dem höchsten Reibwert endet. MA1 klassifiziert den unteren Bereich und MA2 den oberen.


    Ein Öl das also MA2 erfüllt hat einen sehr hohen Reibwert! Gerade das von mir angesprochene 7100 20w30 ist extra für die Honda Anforderung entwickelt worden, deshalb fühle ich mich da auf der sicheren Seite. Es gibt bei Synthetik Öl auch Unterschiede. Ein 10w60 zB würd ich auch nicht rein füllen. Im Bereich Synthetik Öl hat sich in den letzten Jahrzehnten auch viel getan, die Entwicklung bleibt ja nicht stehen.


    Zu dem Kupplungsproblem der CB400 deines Freundes, kann ich nur sagen, dass oftmals die Federrate der Kupplungsfedern eben nicht mehr dem Neuzustand entspricht, also die Federn haben zwar noch die angegebene Länge, aber sie sind eben im Verlaufe der Zeit doch weicher geworden. Mit nagelneuen Federn hätt´s vielleicht funktioniert? Davon abgesehen haben sich natürlich auch die Beschichtungen auf den Kupplungslamellen mit der Zeit geändert. Als ich die letzte Honda (vor 20 Jahren) gefahren habe, wurde auch von einem TS-Öl abgeraten. Heute empfielt der HH-Freunliche ein solches Öl, weil ein rein Minereralisches eben schon grenzwertig ist.


    Ich hab lange Jahre Harley gefahren und da hat man von Seiten des Hersteller auch erst den Zeigefinger erhoben, wenn es um S-Öl ging. Heute empfehlen sie Screamin Eagle (S-Öl), wegen der hohen thermischen Belastung der Big Twins.


    Deshalb hab ich ja diesen Fred gestartet, weil es doch so viele Meinungen und Erfahrungen gibt :mrgreen:

    "Freedom's just another word for nothing left to lose" Janis Joplin

  • #4

    Bei meiner 1000er Inspektion sollte Motul 7100 eingefüllt werden, war aber nicht vorrätig. :(
    So ist jetzt nochmal 5100er 10 W 30 drin, das ist zum Einfahren auch nicht verkehrt.


    Ich werde zwischendurch (mal sehen, bei 2000km oder so) auf 7100er oder auf ein Fuchs Silkolene Pro ( http://shop.oil-center.de/inde…-4-takt-motorol-1x1l.html ) umstellen.
    Da kommt dann auch gleich 10W40 rein, denn die Motulöle sind eher am unteren Ende der Viskosität. Ein 10W40 von Motul ist wenn es heiß ist so dünn wie ein 10W30 von anderen Herstellern.


    Die Märchen von rutschenden Kupplungen aus der Anfangszeit der Synthetiköle sollten eigentlich irgendwann mal aussterben.
    Da wurde oft Schindluder getrieben, z.B. mit Autoölen - die gehen natürlich gar nicht bei Ölbadkupplung. Und wieviele defekte (verschlissene) Kupplungen "vorher noch top in Ordnung" waren und bloß durch Synthetiköl rutschten will heute auch niemand mehr wahrhaben.
    Eine intakte Ölbadkupplung heutiger Bauart verträgt ein gutes vollsynthetisches Motorradöl mit Jaso MA problemlos.


    Mir hat man übrigens bei Honda telefonisch vom (sonst sehr guten) meguin Racer 10W60 abgeraten, wegen der hohen Viskosität im warmen Zustand. Ein Grund für die 10W30-Vorschrift sind wohl auch Verbrauchs- und Emissionswerte, die man mit dünnflüssigem Öl leichter erreichen kann.


    Hier gibts noch Lesestoff. ;)
    http://g-homeserver.com/harley…ol-shell-fuchs-motul.html

    Viele Grüße


    Martin


    Jeder Sturz ist eine Schande! (Ernst "Klacks" Leverkus)

  • #5


    Du kennst Peter´s Werke auch :mrgreen:


    Von Meguin gibt es auch ein Racing 4T 10 W-40 das sogar MA2 erfüllt, das wäre auch eine Überlegung wert muß ich sagen. Das Meguin 10w60 fahren viele meiner Harley Kumpels :lol:


    Ich werde auch beim nächsten Wechsel auf 10w40 umstellen, ob es dann das 7100, oder gar das V300 wird, oder eben das günstige Meguin, wird man sehen. Ich hab jetzt schon 2000 auf der Uhr und fahre ja erst seit einem Monat die CB. Da bin ich mir sicher das ich die 6000 vor der großen Hitze schaffe.

    "Freedom's just another word for nothing left to lose" Janis Joplin

  • #7


    UPS da hast Du vollkommen Recht, das ist nur TS!

    "Freedom's just another word for nothing left to lose" Janis Joplin

  • #8

    Mir hat der HH bei der 1000er Inspektion 10W40 Teilsynthese eingefüllt (3,9l!)


    Marke weiss ich nicht...


    Laut Plan alle 6000 km wechseln.


    VG


    Jörg

  • #10


    Das PROCYCLE wird von Pentosin hergestellt und ist Teilsynthetisch. Laut dem Test taugt es was. Wobei ich jetzt eigentlich mit dem Test nicht so viel anfangen kann, denn die Öle werden in ihre Anfangskonsistenz getestet und bewertet, aber es findet kein Belastungstest über eine gewisse Zeit statt, damit man zB nach 5000 Km sehen kann was von der ursprünglichen Leistungsfähigkeit noch verblieben ist, denn da unterscheiden sich eben die guten von den schlechten Ölen.


    Erst in den FAQ´s am Schluss des Tests wird darauf hingewiesen, was ich eben die ganze Zeit erklären wollte:
    Zitat:
    Hochwertige Synthetiköle sind Mineralölen aber klar überlegen. Sie sind thermisch belastbarer, altern weniger und sorgen für sauberere Motoren. Der Verschleißschutz ist ebenfalls besser.


    Auch das Thema JASO wird hier nicht entsprechend erläutert, den MA1 kann unter Umständen eben schlechter sein als MA. Auf der absolut sicheren Seite ist man auf jeden Fall mit MA2.


    Zum Abschluss möchte ich einfach nur mal klar stellen, das bei einer CB1100 unter Umständen das Öl wesentlich höheren thermischen Belastungen ausgesetzt ist, als zB bei einer CBR1100 R. Die Situation: Ihr steht im Stau / Stadtverkehr bei 35 Grad im Schatten und habt in dem Moment null Kühlung. Bei der CBR wird das Wasser im Kreis gepumpt und gegebenenfalls läuft halt der Lüfter an um die Temperaturen im Rahmen zu halten.


    Aus diesem Grund und weil ich eben eine Menge Erfahrung mit großvolumigen Luftgekühlten habe und weis wie heiß die werden können (Öl über 120 °), hab ich mich für ein hochwertiges S-Öl entschieden.


    Jeder hat halt seinen Spleen und bei mir dreht sich´s halt um den öligen :mrgreen:

    "Freedom's just another word for nothing left to lose" Janis Joplin

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